Eine Ausstellung, die keine ist. Ein Pop-Up-Store, der nichts verkauft. Weiße Wände und cleanes Ambiente und doch kein Apple Store. Die Welt steht hier irgendwie Kopf und erlaubt uns so eine ganz absurde und wichtige Perspektive auf das, was eine ihrer wichtigsten Ressourcen ist. Der Glass Room, der gerade in London die Pforten öffnete und noch bis zum 12. November gastiert, nimmt seine Besucher mit auf eine Reise durch den neuen Dataismus. Ja, auch das klingt nach Kunst – und in gewisser Weise ist es das auch.
Um was es genau geht? Um uns! Genauer gesagt, um das, was wir jeden Tag gleichmütig und unbedacht in die Welt entlassen: unsere Daten, das “Neue Öl”. Daten sind heute eine der wichtigsten Ressourcen überhaupt – auf globaler Dimension. Ihre bedeutendste Bezugsquelle sind wir, die Konsumenten, wir Menschen. Unsere persönlichen Daten werden wie Rohstoffe abgebaut, gefördert, gehandelt und verkauft – von privaten wie öffentlichen Institutionen und das mit unglaublicher Gier. Jeder von uns füttert diese Gier, ganz unbedarft. Alle tippen, lesen, sehen, besuchen wir Webseiten jeden Tag.
Was passiert mit ihnen, nachdem wir sie für “kostenlose” Services, Bequemlichkeiten und Produkte eingetauscht haben? Wer denkt darüber nach, wie viel Kontrolle wir eigentlich wirklich noch haben, wenn immer intelligenter werdende Algorithmen hinter den Kulissen die Fäden ziehen und uns an der unsichtbaren Hand durch das World Wide Web navigieren?