Ein echter Quantensprung und doch erst der Anfang

von David Bryant

Ein echter Quantensprung und doch erst der Anfang

von David Bryant

Wir wollten Firefox schneller machen — um einiges schneller. Schnell zu sein ist allerdings nicht alles: Unser Ziel war es vielmehr, einen insgesamt besseren Browser für unsere Nutzer zu entwickeln. Denn was nützt Geschwindigkeit alleine, wenn sie nicht dort zum Einsatz kommt, wo sie die User am meisten brauchen?

Einen ersten Einblick in unsere Vision rund um das Projekt Quantum habe ich bereits letztes Jahr gegeben. Das war sozusagen unser Deckname, mit dem wir zum Ausdruck bringen wollten, dass es sich um eine Architektur der nächsten Generation sowohl für Firefox als auch das Web handelt. Heute, ein Jahr danach, freuen wir uns, die Fertigstellung eines neuen Firefox zu feiern — der stärksten Firefox-Version, die es je gab. Jedem, der diesen ganz bewusst “Firefox Quantum” getauften Browser nutzt, werden direkt seine neue Geschwindigkeit, die verbesserte Performance und die flüssige Benutzeroberfläche auffallen.

 

Für den Nutzer von heute ist Firefox Quantum der ideale Browser — schließlich haben wir für seine Entwicklung nur das Beste verwendet, was die aktuelle Technologie hergibt. Ein Blick unter die sprichwörtliche Haube des Browsers zeigt, dass jeder Bereich von Grund auf neu und mit Fokus auf unsere Performance-Ziele gestaltet wurde – deshalb ist Firefox Quantum so schnell.

 

Wie Mark Mayo ausgeführt hat, ist Firefox Quantum allerdings nicht nur der bisher schnellste — er schützt die Nutzer auch mithilfe des Privaten Modus vor unerwünschtem Targeting. Für den einen Browser mit bedeutender Reichweite, der von einem gemeinnützigen Unternehmen unterstützt wird, ist das zweifellos ein großer Erfolg. Wir haben Firefox so verbessert, dass er gleichermaßen für den Gelegenheitsnutzer als auch für Entwickler, die moderne Tools und bestmögliche Performance für ihren Job brauchen, geeignet ist.

 

Auch wenn der Firefox, der ab heute zum Download bereit steht, zweifellos einen unheimlichen Sprung in Punkto Nutzungskomfort macht, ist Quantum aber nicht das Ende unserer Bemühungen. Nein — vielmehr markiert er den Beginn einer neuen Firefox-Ära.

 

Wir haben ihn Quantum genannt

 

Die wichtigste Weiterentwicklung im Rahmen von Projekt Quantum war Nebenläufigkeit, deren Vorzüge wir am Beispiel von Servo beobachten konnten. Die Performance-Vorteile von Servo haben uns davon überzeugt, dass es uns gelingen würde, eine neue Web Rendering Engine mit einem beispiellosen Anspruch an Sicherheit und Reaktionsfähigkeit für Firefox zu schaffen.

 

Servo entfaltet das ganze Potential eines Computers und ermöglicht die beste Web-Nutzererfahrung, indem moderne Technologien zum Einsatz kommen, die die heutige Hardware voll ausnutzen. Das steht in engem Zusammenhang mit unseren Bemühungen, Rust zum Durchbruch zu verhelfen — einer sicheren und schnellen Programmiersprache, für die Mozilla den Weg geebnet hat und die dabei helfen soll, noch besser von den heutigen Multi-Core-Prozessoren Gebrauch zu machen. Rust bringt Geschwindigkeit, Nebenläufigkeit und spart Speicher; und das unter dem sehr (zu)treffenden Motto “Fearless Concurrency” — furchtlose Parallelität.

 

Ein über die ganze Welt verstreutes Entwicklerteam setzte sich mit einem gemeinsamen Ziel zusammen: eine Rendering Engine zu kreieren, die alle Komponenten einer Webseite gleichzeitig, mithilfe von mehreren Prozessoren darstellt. Dabei hatten wir zusätzlich Unterstützung von Tausenden von Community-Mitgliedern, die sowohl bei Rust als auch Servo ihren Beitrag leisteten.

 

Projekte wie Servo und Rust stellen nur einen Ausschnitt der Innovationen dar, an denen Mozillas Emerging-Technology-Bereich arbeitet. In unserem Blog Post zum Projekt Quantum vom letzten Jahr haben wir daher nicht nur von unserem Vorhaben gesprochen, eine rundum bessere Engine für Firefox zu entwickeln, sondern auch über unseren Wunsch, solche Kerntechnologien innerhalb anderer Projekte und Anwendungen nutzbar zu machen, um so letztlich ein außergewöhnliches Spektrum an Nutzererfahrungen und Plattformen zu ermöglichen, die das heutige Web weit übertreffen.

 

Wir sind noch nicht am Ziel angekommen

 

Firefox Quantum stellt, unter anderem durch die Integration bahnbrechender Technologien aus Servo, einen großartigen Schritt vorwärts dar; und doch ist es erst der Anfang der Reise, die das Projekt Quantum angetreten hat. Neue Komponenten aus Servo sind bereits in Firefox Nightly zu finden — wie etwa WebRender, eine modifizierte Version der Grafik Rendering Pipeline, die sich die Hochleistungsverfahren zunutze macht, welche in aktuellen Videospielen perfektioniert wurden. Was gerade Entwickler freuen dürfte: Diese neuesten Updates für Quantum können bereits in der aktuellen Developer Edition entdeckt werden.

 

Zudem haben wir auch andere Zukunftspläne für Servo und innerhalb des Arbeitsbereichs Emerging Technologies bei Mozilla im Blick. So untersuchen wir in Zusammenhang mit Projekt Quantum derzeit beispielsweise Möglichkeiten, über Parallelisierung gewonnene Erkenntnisse in anderen Bereichen einzusetzen, um die Ansprechbarkeit des Browsers weiter zu verbessern — wie etwa nur diejenigen Seiten zu priorisieren, mit denen ein Nutzer arbeitet, oder die Art und Weise, wie der Browser eine Seite darstellt.

 

Wir kommen außerdem wieder auf das Thema des Einbettens zurück, auf das wir uns im letzten Jahr konzentriert haben und bei dem wir jetzt die Möglichkeit sehen, eine ganze Reihe an Anwendungen um unsere hochmodernen Komponenten herum zu gestalten. Diese sind nicht auf das Rendern von 2D-Webcontent beschränkt: Schließlich durften wir schon darauf aufmerksam machen, wie Servo eine neue Klasse von 3D-Umgebungen ermöglicht und “Mixed Reality”-Brillen mit Inhalten versorgt. Und wir sind auch schon ganz gespannt, wie sehr wir die Vorteile von WebAssembly weiter ausbauen können, um sowohl mehr Entwickler als auch mehr Inhalte ins Web zu bringen.

 

Wir bei Mozilla sind begeistert von dem Fortschritt, den wir bei der Umsetzung von Firefox Quantum im Verlauf des letzten Jahres gemacht haben und sind gleichzeitig davon überzeugt, dass er auch den Nutzern gefallen wird. Wir haben noch einige Asse im Ärmel und hoffen, dass Sie uns auf dem Weg zu einem besseren Web weiterhin begleiten!

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