Was wird mit der Datenschutz-Grundverordnung anders? Wie stellt man sich als Kleinunternehmer darauf ein? Was muss man als Verbraucher beachten? Und macht sie die (Online-)Welt wieder heile? So viele Fragen kreisen um das neue Regelwerk; drei mutige, kompetente Experten und ein großartiger Moderator machten sich am 12. April auf, diese im Rahmen einer Panel-Diskussion bei Mozilla Berlin zu klären. Wer nicht dabei sein konnte, darf sich auf die Videoaufzeichnung freuen, die jetzt online verfügbar ist.
“Mir egal, was mit meinen Daten passiert – ich hab doch eh nichts zu verbergen!” – schonmal gehört? Lange, lange Zeit war Datenschutz vor allem ein Thema für Unternehmen, IT-Experten und jene, denen eine gewisse Privatsphäre-Paranoia unterstellt wurde. Das ist heute anders und nicht wenige, die sich bis vor ein paar Wochen noch nie Gedanken um Transparenz oder ‘Privacy by Design’ gemacht hatten, sich das ‘Recht auf Vergessenwerden’ vor allem für etwas zu wilde Partynächte gewünscht haben und noch nicht mal eine vage Vorstellung davon hatten, wie ein ‘Data Dump’ aussehen könnte, haben plötzlich eine ordentliche Menge offener Fragen.
Einer der Gründe: In gerade einmal sechs Wochen tritt die Datenschutz-Grundverordnung (oder geringfügig weniger sperrig: die DSGVO) in Kraft. Sie soll Verbraucher in der EU besser vor einem fragwürdigen Umgang mit ihren Daten und eventuellem Missbrauch schützen. Aber – und so ist es schließlich oft mit brandneuen Richtlinien – sie wirft auch eine ganze Reihe Fragen und Unklarheiten auf. Die sind wiederum vielfältig, tiefgreifend, aber vor allem eins: dringlich, sowohl für User als auch Unternehmen, denen bei Nichteinhaltung ab dem 25. Mai empfindliche Strafen drohen. Das Experten-Panel im Berliner Mozilla-Büro durfte einen wichtigen Beitrag dazu leisten, eben diese Fragen zu beantworten.
Mit drei ausgewiesenen Spezialisten für Datensicherheit und dabei ganz unterschiedlichem Background sollten den rund 50 Besuchern des Events breit gefächerte Expertise und vielfältige Blickwinkel auf ein zweifellos komplexes Thema geboten werden. Und so kam es, dass sich Netzaktivistin und Autorin Katharina Nocun, BlackBerrys Director of Government Relations EMEA Dirk Heitepriem und 7Scientists-Gründer und CEO Andreas Dewes ab 19:00 Uhr zahlreichen Fragen gegenüber sahen – und sie hervorragend meisterten. Dafür, dass jeder zu Wort kam und alle Stimmen gehört wurden, sorgte Moderator Christopher Cermak (Korrespondent von Handelsblatt Global).
Ohne spoilern zu wollen, in einem waren sich Heitepriem, Dewes und Nocun absolut einig: Den Heiligen Gral zur Regelung der Verarbeitung personenbezogener Daten haben die EU-Autoritäten noch nicht gefunden. Aber sie haben einen wichtigen ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht. Was schon stimmt, was womöglich verbesserungswürdig ist und wie man sich für Datenschutz engagiert und gleichzeitig noch ein Privatleben aufrecht erhält, verrät die Aufzeichnung des Panels:
Wir wiederum freuen uns schon auf das nächste Mal und viele weitere spannende Gespräche zu Datenschutz und Privatsphäre, aber auch digitale Bildung, Teilhabe und Innovation im Berliner Mozilla Office. Bis dahin: Melden Sie sich bei Fragen, Feedback oder Ideen für eine spannende Speaker-Session gern jederzeit unter press-de@mozilla.com oder auf Twitter bei @MozillaBerlin!
P.S.: Inspiration dafür gibt es reichlich im brandaktuellen Internet Health Report. Viel Spaß beim Lesen!