Soziale Medien: Warum ‘kostenlos’ doch seinen Preis hat

Soziale Medien nehmen heute zweifellos einen großen Platz in unserem Leben ein. Während die einen sie vor allem als harmlosen Zeitvertreib betrachten, verbringen andere jeden Tag Stunden über Stunden online. Sie bingen Content, der von Gleichgesinnten und professionellen Content-Machern bereitgestellt wird, während sich im Hintergrund eine gewaltige Industrie an der Begeisterung der Nutzer (oder ihrem unstillbaren Verlangen nach mehr, mehr, mehr) dusselig verdient. Wie sind wir bloß dahin gekommen? Und müssen wir die Situation so akzeptieren, wie sie ist? Das kürzlich veröffentlichte Netflix-Dokudrama “Das Dilemma mit den sozialen Medien” von Exposure Labs und dem Center for Humane Technology bringt Licht in das Dunkel, in dem die Missstände rund um Social Media für viele Nutzer*innen liegen. Es zeigt auch, welche Auswirkungen diese Probleme auf uns haben – individuell, psychologisch, gesellschaftlich – und was wir tun können, um das System zu verbessern. Wir empfehlen unbedingt, sich intensiver mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Für einen ersten Einblick und um mit dem Thema warm zu werden, ist “Das Dilemma mit den sozialen Medien” ein super Start.

Schau dir “Das Dilemma mit den sozialen Medien” jetzt bei Netflix an.

Die Anfänge von Social Media: Begeisterung pur

Als die sozialen Medien Anfang der 2000er Jahre populär wurden, boten sie nie dagewesene Möglichkeiten: Zum ersten Mal überhaupt war es möglich, mit Menschen auf der ganzen Welt jederzeit in Kontakt zu kommen. Plötzlich war es möglich, mit Fremden wie auch mit Freunden, öffentlich oder privat in Echtzeit zu chatten, unzensiert Informationen auszutauschen und ein neues digitales Selbst zu erschaffen, das mit dem Ich in der Offline-Welt übereinstimmt (oder auch nicht) – und all das auf einer einzigen Plattform. Es überrascht daher kaum, wie schnell der Siegeszug der sozialen Medien vonstatten ging. Nach Sixdegrees als Pionier im Jahr 1997 entstanden immer schneller neue Netzwerke. Facebook, das 2004 launchte, ist nicht nur eines der ältesten, sondern zweifellos auch das bis dato relevanteste. Heute unterscheiden sich die sozialen Netzwerke ganz deutlich in ihren Schwerpunkten – von Informationsaustausch auf Twitter, über kurze Videos auf TikTok bis hin zu künstlerischen Fotos auf Instagram, dienen sie vielfältigen Zwecken.

Alles nur Spaß, oder? Nun, es gibt auch weniger erfreuliche Nebeneffekte, die immer mehr in den Fokus rücken; so sehr, dass man sie nicht länger wegignorieren kann.

Social Media heute: die Kehrseite wird deutlicher

Es war nicht das erste Mal, dass Probleme mit sozialen Medien bekannt wurden, als 2018 der Cambridge-Analytica-Skandal öffentlich wurde; allerdings hat dieser die Wahrnehmung von Netzwerken ganz besonders nachhaltig beeinflusst:

Unser Verständnis als Gesellschaft darüber, wie sich Social Media auf uns auswirkt und was mit unseren Daten passieren kann, wächst.

Doch über einige Dinge sind wir uns oft noch  gar nicht im Klaren.

Und darauf will „Das Dilemma mit den sozialen Medien“ auf Netflix hinaus. Bei Social Media geht es nämlich nicht mehr nur darum, Menschen Mittel und Wege zu bieten, um weltweit zu kommunizieren und sich zu vernetzen. Sie werden auch dazu benutzt, Nutzer*innen durch Werbung, aber auch durch Fehlinformationen zu manipulieren und riesige Datenmengen über jeden Einzelnen zu sammeln, um dessen Verhalten vorherzusagen. Davon profitieren die Nutzer*innen nicht wirklich, sondern vor allem die Social-Media-Unternehmen und ihre Partner.

So traurig es auch klingt: Es geht um Algorithmen statt um Wahrheit, um Klicks statt um soziale Verantwortung, und um permanente Ausbeutung von Aufmerksamkeit statt um Menschlichkeit.

Ein Blick in die Zukunft: Was können wir tun?

Trotz alledem ist nicht alles nur schwarz und weiß. Und auch wenn das Narrativ der Experten in „Das Dilemma mit den sozialen Medien“ daran erinnern mag, handelt es sich hier nicht um eine „Black Mirror“ Folge – es ist die Realität und die hat in der Regel viele verschiedene Facetten.

Soziale Medien haben nach wie vor ihren Wert, die Frage ist nur, wie wir die schlechten Seiten loswerden und gleichzeitig die guten Teile bewahren können. Und genau da kommt Ihr, die Nutzer, ins Spiel. Ihr könnt euch wehren und dabei helfen, die sozialen Medien besser zu machen. Denn ihr habt eine Stimme. Und ihr könnt sie nutzen, um etwas zu verändern.

Und was jetzt?

  • Schau dir das Dokudrama “Das Dilemma mit den sozialen Medien” an, das in mehreren Sprachen bei Netflix zu entdecken ist, und finde heraus, welche Handlungsempfehlungen die Macher geben. Wirf außerdem einen Blick auf die Website zum Film für weiterführende Infos.
  • Lies dir diesen Blog Post einmal durch und erfahre, wie du nie wieder auf Falschinformationen hereinfällst – in sozialen Medien und überall anders im Web.
  • Schau dir diesen Twitter Thread an, um mehr darüber zu erfahren, wie weitere Experten den Einfluss von Social-Media-Plattformen einschätzen, welche diversen Perspektiven der Netflix-Film verpasst hat und wie du dich noch stärker für ein besseres Social Web einsetzen kannst:


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