Neue Entwickler-Hardware und -Tools bringen Firefox OS weiter voran

Barcelona, Spanien – Mobile World Congress – 23. Februar 2014 – Mozilla hat heute neue Entwickler-Referenzhardware und -Tools angekündigt, die die Firefox OS Plattform weiter stärken werden. Für Entwickler, Betreiber und OEMs wird die Implementierung von innovativen Web-Apps und die Erstellung von personalisierten Firefox OS Bedienkonzepten damit noch kostengünstiger, schneller und einfacher.

Mozilla hat heute ein 4,5” Dual-Core-Referenz-Smartphone vorgestellt, mit dem Entwickler neue Firefox OS Funktionen und Apps mit unterschiedlichen Speicherkonfigurationen testen können. Zugleich wurde das Mozilla-Tablet-Programm erweitert, mit dem Entwickler eigene Apps testen und Firefox OS für Tablets ausbauen können.

Ebenfalls vorgestellt wurde die neue Firefox OS PhoneGap-Integration, mit der Hunderttausende PhoneGap-Entwickler ihre vorhandenen Apps innerhalb von Stunden zu Firefox OS portieren können. Neue WebAPIs werden dabei die Lücke zwischen nativen Apps und Web-Apps weiter schließen. Auf dem Mobile World Congress (MWC) präsentiert Mozilla auch die Entwickler-Tools, mit denen OEMs und Betreiber Firefox OS auf einfache Weise an unterschiedliche Kundensegmente anpassen können.

Entwickler waren schon immer der Schlüssel für Innovationen im Web. Sie ermöglichen auch den Ausbau des Web als Plattform, um die Entwicklung und Distribution von Apps voranzutreiben. Mit diesen neuen Referenzgeräten, Tools und WebAPIs katalysiert Mozilla das Wachstum von Web-Apps und durchbricht Stück für Stück die Grenzen und Beschränkungen, die andere App-Ökosysteme mitbringen. Das Web vereinfacht nicht nur die App-Entwicklung und reduziert die Fragmentierung, sondern ermöglicht den Entwicklern auch eine direkte Kundenbeziehung mit der Option, eigene Apps selbst zu hosten oder sie über den Firefox Marketplace anzubieten.

Vision Mobile hat vor kurzem einen Bericht veröffentlicht, der ein gewachsenes Interesse an Firefox OS unter Entwicklern zeigt. In nur sechs Monaten stieg das Interesse der Entwicklercommunity an Firefox OS um 7 %. Zudem unterstreicht der Bericht, dass in Q1 2014 bereits 52 % der Mobilentwickler HTML5 für mobile Websites oder Web-Apps nutzen. Weitere 16 % gaben an, HTML5 zukünftig verwenden zu wollen.

Einer aktuellen Prognose von Strategy Analytics zufolge wird sich die Anzahl der Entwickler von mobilen Apps für Firefox OS nächstes Jahr verdreifachen – ein Anstieg, der von keiner anderen mobilen Plattform erreicht wird.

Dieser Dynamik kommt vor allem zugute, dass bereits Millionen Web-Entwickler in HTML5 programmieren. Diese Entwickler haben großes Interesse daran, auch Anwendungen für den Mobilbereich zur Verfügung zu stellen ohne vorher eine neue Programmiersprache erlernen oder Fachingenieure bezahlen zu müssen, die sich um spezifische Mobilplattformen kümmern.

Die folgenden erweiterten Referenzgeräte, Tools und WebAPIs werden das Wachstum des Firefox OS Ökosystems weiter vorantreiben und aufzeigen, warum das Web eine mächtige Plattform für die Entwicklung und Distribution von Apps ist.

Neues Referenz-Smartphone

Auf dem MWC präsentiert Mozilla sein neues Entwickler-Referenz-Smartphone, das Firefox OS Flame. Damit können Entwickler die Möglichkeiten von Firefox OS in einer realen Umgebung mit einem mobilen Netzwerk und echten Hardware-Eigenschaften wie Beschleunigungsmesser, NFC und Kamera testen. Ebenso wie im Handel erhältliche Firefox OS Smartphones wird das Flame-Entwickler-Referenz-Smartphone von einem Qualcomm-Prozessor angetrieben. In diesem Fall ist es ein leistungsfähiger 1,2 GHz Dual-Core-Prozessor mit dem Entwickler ihre prozessorintensiven Spiele und Apps problemlos testen können. Entwickler, die ihre Apps auf bestimmte Firefox OS Smartphones mit kleinerer Speicherkapazität ausrichten möchten, können die RAM-Kapazität des Flame von 1 GB auf 256 MB herabsetzen und auf diese Weise prüfen, wie sich ihre Apps auf schwächer ausgestatteten Geräten verhalten. Das Flame bietet Entwicklern und Early Adoptern außerdem Zugriff auf die neuesten Firefox OS Builds. Somit können sie Nightly Releases testen und zum Ausbau der gesamten Entwickler-Plattform beitragen.

Technische Daten vom Firefox OS Flame (Referenzgerät):

  • Qualcomm MSM8210 Snapdragon, 1,2 GHz Dual-Core-Prozessor
  • 4,5”-Display (FWVGA 854×480 Pixel)
  • Kameras: Rückseite: 5MP / Vorderseite: 2MP
  • 3G UMTS Quadband (850/900/1900/2100)
  • 8 GB Speicher
  • 256 MB bis 1 GB RAM (einstellbar durch Entwickler)
  • DUAL SIM support
  • A-GPS, NFC
  • Akkukapazität: 1.800 mAh
  • WiFi: 802.11 b/g/n, Bluetooth, Mikro-USB

Hunderttausende PhoneGap-Anwender können jetzt Firefox OS ins Visier nehmen

Firefox OS wird in der nächsten Version von PhoneGap unterstützt. PhoneGap, das führende Entwicklertool für die plattformübergreifende Erstellung von Apps, setzt auf die vor kurzem bekanntgegebene Firefox OS Integration in Cordova. Das populäre Open-Source-Projekt der Apache Foundation ermöglicht das Verpacken von HTML5-Applikationen als native Apps.

PhoneGap ist ein Framework für mobile App-Entwicklungen, das von mehreren Hunderttausend Entwicklern eingesetzt wird. Es basiert auf dem quelloffenen Apache-Cordova-Projekt und ermöglicht die Entwicklung von Apps mit HTML, CSS und JavaScript. Entwickler können damit Apps für eine Vielzahl mobiler Geräte bereitstellen, die die gleichen Fähigkeiten besitzen wie native Apps. Dank der Firefox OS Integration können Entwickler jetzt ihre vorhandenen PhoneGap-Apps in wenigen Stunden und mit minimalem Arbeitsaufwand zu Firefox OS portieren. Weitere Informationen finden Sie im Hacks Blog Post.

App Manager vereinfacht App-Entwicklung durch Live-Prototyping und Live-Debugging

Der App Manager stellt den Entwicklern von mobilen Apps Firefox-Web-Entwickler-Tools zur Verfügung. Damit können Entwickler Web-Apps auf Firefox OS Smartphones direkt am Desktop testen, bereitstellen und debuggen. Die Firefox-Web-Entwickler-Tools werden bereits von Millionen Web-Entwicklern zur Erstellung von Web-Pages eingesetzt. Jetzt erweitert der App Manager diese Möglichkeiten mit demselben bekannten Workflow auch auf die Entwicklung von mobilen Apps. Ein SDK ist nicht erforderlich. Der Entwickler nutzt den App Manager einfach im Rahmen der integrierten Entwickler-Tools, die im Firefox-Browser zur Verfügung stehen.

Da sowohl der App Manager als auch Firefox OS auf offenen Web-Technologien basieren, gestalten sich Debugging, Live-Bearbeitung und Prototyping unkompliziert. Wenn zum Beispiel ein Netzbetreiber oder OEM Prototypen für unterschiedlich gebrandete Startbildschirm-Themes für verschiedene Zielgruppen erstellen möchte, kann er sie mit dem App Manager auf seinem Desktop erstellen und Änderungen in Echtzeit auf seinem verbundenen Firefox OS Smartphone ansehen. Das erspart ihm die zeitraubende Erstellung von verschiedenen Versionen. Eine entsprechende Anleitung finden Sie im MDN Post.

Neue WebAPIs und wachsende Akzeptanz in der Branche

Es gibt über 30 WebAPIs, die Mozilla eingeführt hat, von denen mindestens acht neue APIs im vergangenen Jahr freigegeben wurden – darunter WebNFC und Data Store API. Mit den neuen APIs werden Features zur App-Entwicklung im Web bereitgestellt. Durch die Standardisierung der APIs wächst die Akzeptanz in der Branche. Samsung hat die Vibration-API und Battery-Status-API für das WebKit zur Verfügung gestellt. Weiterhin integrieren Tools wie Apache Cordova und Adobe PhoneGap jetzt sechs der gängigsten WebAPIs in ihre Produkte.

Foxconn und VIA unterstützen Tablet Contribution Program

Mozilla hat vor kurzem ein Tablet Contribution Program eingeführt, das die Entwicklung von Firefox OS für Tablets und das zugrundeliegende Ökosystem verstärken soll. Erster Hardwarepartner des Programms ist Foxconn.

Als Teil des Tablet-Programms bietet VIA ein 7” Vixen Referenz-Tablet für Entwickler auf der ganzen Welt an. Das soll der Mozilla-Community bei der Erstellung von Firefox OS Build für Tablets helfen. Entwickler können die Teilnahme an diesem Programm im Mozilla Hacks Blog Post beantragen.

Technische Daten des Entwickler-Referenz-Tablets:

VIA Vixen:

  • 7’’ 1024×600 HD LCD-Display
  • 1,2 GHz Cortex-A9-Dual-Core-Prozessor
  • ARM Mali-400 Dual-Processor GPU
  • 8 GB Speicher
  • 1 GB RAM
  • Kameras: Vorderseite: 0,3 MP, Rückseite 2,0 MP
  • 802.11 b/g/n WiFi

Foxconn InFocus:

  • 10” Display (1280 x 800 Pixel, 24 Bit Farbtiefe)
  • A31 (ARM Cortex A7) Quad-Core 1,0 GHz mit PowerVR SGX544MP2 GPU
  • 16 GB Speicher
  • 2 GB RAM
  • Kameras: Rückseite 5 MP / Vorderseite 2 MP
  • A-GPS
  • Akkukapazität: 7.000 mAh
  • WiFi: 802.11 b/g/n, Bluetooth, Mikro-USB

„Ganz offensichtlich setzen immer mehr Entwickler auf das Web als bevorzugte Entwicklungsplattform für mobile Apps, während sich die technische Lücke zwischen nativen Apps und Web-Apps immer weiter schließt“, so Brendan Eich, Mozilla CTO und SVP Engineering. „Wir hören auf die Entwickler, wenn sie uns sagen, was sie brauchen, damit das Web ihre wichtigste Entwicklungsplattform wird. Ich bin überzeugt, dass Mozilla und seine Partner mit diesen neuen Geräten, Tools und WebAPIs einen wesentlichen Schritt nach vorn gemacht haben. Ich bin schon sehr gespannt auf die neuen mobilen Innovationen, die 2014 kommen werden.“

Weitere Informationen

Weiteres Material wie hochauflösende Firefox OS Bilder, ein Making-of-Video und Links zu den Betreiber- und OEM-Meldungen finden Sie unter: https://blog.mozilla.org/press.