Kategorien: Firefox

Weniger Adobe Flash in Firefox

Durch Browser-Plugins wie Flash sind einige unserer liebsten Web-Anwendungen, wie etwa Videos und interaktive Inhalte, überhaupt erst ermöglicht worden. Auf der anderen Seite verursachen Plugins oft Stabilitäts-, Performance- und Sicherheitsprobleme im Browser. Einen solchen Kompromiss sollten Nutzer allerdings nicht hinnehmen müssen.

Vonseiten Mozillas und des gesamten Webs sind deshalb in der Vergangenheit einige Schritte unternommen worden, um Flash-Inhalte weniger zur Voraussetzung für das tägliche Surfen zu machen. Im Zuge dessen wird Firefox ab August einzelne Flash-Inhalte blockieren, die für die Nutzererfahrung nicht unbedingt erforderlich sind, während wichtige Inhalte natürlich weiterhin unterstützt werden. Diese und andere zukünftige Änderungen bringen Firefox-Nutzern verbesserte Sicherheit, eine längere Akkulaufzeit, schnelleres Laden von Webseiten und eine insgesamt bessere Reaktionsfähigkeit des Browsers.

In den letzten Jahren hat Firefox Web-APIs implementiert, die Funktionen übernommen haben, welche vorher nur von Plugins ermöglicht wurden. Dabei ging es beispielsweise um das Abspielen von Audio- und Videodateien, Streaming, schnelle 2D- und 3D-Grafiken, Verbindungen zu WebSockets oder auch den Zugriff auf Mikrofone und Kameras. Seit Webseiten verstärkt auf andere Web-Technologien als Flash zurückgreifen, ist die Absturzrate bei Firefox-Plugins deutlich gesunken:

Plugin_Crash_Rate

Firefox wird dafür sorgen, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzt, indem einige für Nutzer nicht sichtbare Flash-Inhalte blockiert werden. Dadurch soll erreicht werden, dass Flash-Anwendungen um bis zu zehn Prozent seltener abstürzen oder sich aufhängen. Um Kompatibilitätsprobleme bei Webseiten zu minimieren, sind die Änderungen zunächst auf eine kurze, kuratierte Liste von Flash-Inhalten beschränkt, die sich durch HTML ersetzen lassen. Wir haben allerdings vor, diese Liste auf lange Sicht zu erweitern.

Zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr wollen wir etwa die Nutzung von Flash zur Überprüfung der Sichtbarkeit von Inhalten hinzufügen, was beim Messen von Werbemaßnahmen üblich ist. Hierdurch wird sowohl die Performance von Firefox als auch die Akkulaufzeit des verwendeten Geräts verbessert. Diese Änderungen werden wir zeitgleich mit der Implementierung der entsprechenden HTML Intersection Observer API (Firefox-Bug 1243846) vornehmen. Content-Produzenten, die aktuell noch Flash nutzen, um Sichtbarkeit zu messen, empfehlen wir, möglichst bald nach ihrer Veröffentlichung auf diese API umzusteigen.

Ab 2017 müssen Firefox-Nutzer per Klick ihre Zustimmung geben, bevor Webseiten das Flash-Plugin für jedwede Art von Inhalten aktivieren. Daher sollten die Betreiber von Seiten, die derzeit noch auf Flash oder Silverlight für Videos oder Spiele zurückgreifen, möglichst bald zu HTML-Technologien wechseln. Firefox unterstützt momentan verschlüsselte Videowiedergabe mithilfe von Adobe Primetime und Google Widevine als Alternativen zu Plugins.

Auch in Zukunft werden wir eng mit Adobe zusammenarbeiten, um unseren Nutzern die bestmögliche Flash-Erfahrung zu bieten. In der Vergangenheit hat unsere Entwicklungspartnerschaft schon Verbesserungen bei der Unterstützung von hohen Auflösungen unter Windows, Optimierungen beim Sandboxing sowie eine beschleunigte Flash Rendering Pipeline, die Performance und Stabilität verbessert, hervorgebracht.

Diese Umstellungen sind Teil unserer ständigen Bemühungen, das Surfen sicherer und schneller zu machen, ohne dabei die Web-Erfahrung zu opfern, die unsere Nutzer lieben. Wie letztes Jahr angekündigt, soll Firefox ab März 2017 keine NPAPI-Plugins mehr unterstützen – abgesehen von Flash. Die nächste Firefox ESR (Extended Support Release), die ebenfalls für März geplant ist, wird Plugins wie Silverlight und Java noch bis Anfang 2018 unterstützen. Das kommt vor allem Nutzern entgegen, die etwas mehr Zeit für die Umstellung brauchen.

Wir experimentieren mit einer ganzen Reihe an Funktionen und Verbesserungen, die Firefox zu einer noch tolleren Plattform zum Entdecken und Zusammenarbeiten machen. Wir freuen uns auf Ihr Feedback und Ihre Funktionswünsche!