Erster Meilenstein aus Projekt Quantum macht Firefox schneller und stabiler, kompakte Themes und überarbeitete Rechteverwaltung sorgen für einfachere Nutzung

 

Die heute veröffentlichte Version von Firefox beinhaltet nicht nur erste Teile aus dem Projekt Quantum, sondern auch einige sichtbare Verbesserungen und solche, die sich unter der Haube verstecken.

 

Der ‚Quantum Compositor‘ beschleunigt Firefox und verhindert Grafikabstürze unter Windows

Für alle, die unsere Ankündigung von Projekt Quantum verpasst haben, holen wir etwas aus: Mozilla arbeitet an der nächsten Generation einer Browser-Engine, die die Möglichkeiten moderner Hardware voll ausschöpft. Heute liefern wir eines der ersten wichtigen Ergebnisse unserer Arbeit aus, das wir als ‚Quantum Compositor‘ bezeichnen.

Hierzu einige technische Details: Ein Kernstück der Browser-Engine, der sogenannte ‚Graphics Compositor‘, läuft nun in einem separaten Prozess, der vom Firefox-Hauptprozess getrennt ist. Der Compositor gibt vor, was auf dem Bildschirm zu sehen ist, indem er alle im Browser errechneten Grafik-Ebenen in einem Bild vereint – ganz ähnlich, wie auch Photoshop Ebenen kombiniert. Da der ‚Quantum Compositor‘ über den Grafikprozessor läuft und nicht über den Hauptprozessor, ist er ausgesprochen schnell. Außerdem: Da es gelegentlich in zugrundeliegenden Gerätetreibern zu Bugs kommt, kann der Graphics Compositor hin und wieder abstürzen. Indem der Quantum Compositor nun aber in einem separaten Prozess läuft, ereilt nicht mehr den gesamten Firefox oder auch nur das aktuell geöffnete Tab dasselbe Schicksal, wenn er es selbst einmal abstürzt.

Im Praxistest hat der Quantum Compositor zehn Prozent weniger Abstürze erwirkt – mehr zu unseren Ergebnissen finden Sie hier. Den Quantum Compositor werden wir für rund 70 Prozent der Firefox-Nutzer verfügbar machen und zwar diejenigen, die Windows 10, 8 oder 7 mit Plattformupdate und Grafikkarten von Intel, NVidia oder AMD verwenden.

Falls Sie sich fragen, was das für Mac-Nutzer bedeutet: Auf MacOS läuft das Grafik-Compositing bereits so stabil, dass ein separater Prozess für den Compositor gar nicht nötig ist.

 

Platz auf dem Bildschirm sparen und die Augen schonen mit kompakten Themes und Tabs

Die Aufgabe eines Browsers ist es, Nutzer dorthin zu bringen, wo sie hinmöchten und dann Raum für Anderes zu schaffen.

Deshalb bringt die heutige Veröffentlichung von Firefox für Desktop gleich zwei neue Themes mit sich: Compact Light und Compact Dark. Compact Light verkleinert die Größe der Benutzeroberfläche des Browsers (den ‚Chrom‘), während das standardmäßig helle Farbschema von Firefox erhalten bleibt. Das Compact Dark Theme kehrt die Farben um, damit die Augen nicht unnötig belastet werden, wenn der Browser im Dunklen genutzt wird. Die Themes lassen sich durch einen Klick auf den Menü-Button und die Option ‚Add-Ons‘ auswählen. Dann einfach die Schaltfläche ‚Erscheinungsbild‘ und das gewünschte Theme wählen.

Die heute veröffentlichte Version von Firefox für Android ist außerdem mit neuen Einstellungen für kompakte Tabs ausgestattet. Wenn Sie zwischen Ihren Tabs hin- und herwechseln, werden Tabs nicht mehr nur in einer, sondern in zwei Spalten angezeigt. So wird das Wechseln deutlich einfacher, wenn mehrere Tabs gleichzeitig geöffnet sind. Die kompakten Tabs lassen sich unter Einstellungen > Allgemein aktivieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einfach die Berechtigungen von Webseiten für Benachrichtigungen oder die Nutzung von Geräte-Sensoren kontrollieren

Um den Funktionsumfang vollständig nutzbar zu machen, müssen viele Webseiten erst einmal die Berechtigung ihrer Nutzer einholen, um auf deren Hardware zugreifen oder sie benachrichtigen zu dürfen. So brauchen beispielsweise Apps für Videokonferenzen Zugriff auf Kamera und Mikrofon oder eine Karten-Anwendung die Erlaubnis, den Standort eines Nutzers zu ermitteln, damit er ihn nicht von Hand eingeben muss. Ganz ähnlich bitten Nachrichten- und Social-Media-Webseiten häufig darum, ihren Nutzern Benachrichtigungen über aktuelle Neuigkeiten oder Privatnachrichten schicken zu dürfen.

Die heute vorgestellte Version von Firefox für Desktop bringt eine überarbeitete Oberfläche zum Erteilen und Verwalten von Webseiten-Berechtigungen mit sich. Nutzern, die eine Webseite besuchen, die wiederum sensible Hardware verwenden oder Benachrichtigungen schicken will, wird ab sofort ein Dialogfeld eingeblendet, das die angefragten Berechtigungen ganz deutlich anzeigt. Um diese später für einzelne Seiten wieder zu ändern, genügt ein Klick auf das ‚i‘-Symbol in der intelligenten Adressleiste von Firefox.

 

Mehr zu den Verbesserungen am Berechtigungssystem von Firefox finden Sie in diesem Blog Post.

 

Was ist darüber hinaus neu?

Um sich über alle Neuigkeiten in Firefox 53 zu informieren, werfen Sie einen Blick in die Release Notes. Hier ein kleiner Auszug:

  • Firefox für Android ist nun auf Arabisch, Hebräisch, Persisch und Urdu verfügbar
  • Der Lesemodus der Android- und Desktop-Version zeigt jetzt die erwartete Lesedauer an
  • Tabs lassen sich zwischen Desktop und Android-Gerät per Rechtsklick hin- und her senden
  • Firefox nutzt ab sofort TLS 1.3 für sichere HTTPs-Verbindungen

Entwicklern empfehlen wir den ergänzenden Blog Post zur heutigen Release auf dem Hack‘s Blog.

Wir hoffen, die heutige Veröffentlichung gefällt Ihnen und Sie freuen sich bereits auf die bevorstehenden, noch größeren Quantensprünge!