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G20: Es wird Zeit für die erste digitale Agenda

Die G20-Mitgliedsländer stehen für 85 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung und sie beherbergen die Hälfte aller Internetnutzer weltweit. Unsere physische Welt wird heute durch die digitale Welt geformt, von künstlicher Intelligenz bis hin zum Schutz der persönlichen Daten. Argentinien hat als derzeitige Präsidentschaft der G20 deshalb eine lange Liste digitaler Herausforderungen auf den Tisch gelegt. Aber um sich dieser anzunehmen, brauchen wir verlässliche Zusagen und einen langfristigen Handlungsplan.

Als drei der führenden Organisationen der Internetgemeinde begrüßen wir es, dass Argentinien die von Deutschland 2017 begonnene digitale G20-Arbeit fortführt. Letztes Jahr haben Deutschland und die anderen G20-Mitglieder den Anspruch unterstrichen, ihre digitalen Gesellschaften weiter zu entwickeln. Und der argentinische Vorsitz hat nun fünf Prioritäten dafür identifiziert – digitale Teilhabe, berufliches Wissen der Zukunft, digitale Regierung, KMUs und Unternehmertum sowie Industrie 4.0; die allesamt von einer starken digitalen Wirtschaft und einer ebenso starken digitalen Gesellschaft abhängig sind. Jetzt ist es an der Zeit, diesen Plänen Taten folgen zu lassen.

Wir vertrauen auf Argentinien, dass es diesen Konsens mit einer dezidierten digitalen Agenda der G20 weiter festigt. Dieser Fahrplan muss Meilensteine für den nächsten G20-Vorsitz enthalten, der nach Japan gehen wird. Die wichtigsten Verpflichtungen sollten dabei folgendes beinhalten:

Es braucht eine durchdachte und vorausschauende Digitalpolitik, um soziale und wirtschaftliche Vorteile zu erzielen – für alle, die G20-Staaten und darüber hinaus. Eine digitale Agenda der G20 kann uns dabei helfen, die Herausforderungen anzugehen, die der Gesundheit des Internets und der Zukunft des Webs jetzt bevorstehen. Und sie kann Vertrauen in die Entwicklung unseres digitalen Lebens schaffen.

Die neuen Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind kompliziert. Aber wir können sie durch die Zusammenarbeit aller Interessenvertreter bewältigen und die richtigen Lösungen finden. Argentinien kann diese Bemühungen während der G20-Präsidentschaft voranbringen. Es muss Möglichkeiten für ein Zusammenkommen aller Betroffenen schaffen und Transparenz und Vertrauen sicherstellen. Dazu gehört einerseits das Teilen von Dokumenten, aber auch die Gelegenheit breit-gefächerten Input von allen Interessenvertretern zu inkorporieren.

Die G20-Staaten haben die Gelegenheit und sind in der Position, die Eckpunkte für eine globale digitale Agenda festzulegen. Eine Agenda, die das Individuum an erste Stelle stellt und durch die aus jeder Technologie das Beste für die Gesellschaft erwächst. Wir hoffen, dass die G20 dieser Verantwortung gerecht werden.

Dies ist ein gemeinsamer Blogpost der Internet Society, von Mozilla und der World Wide Web Foundation.