Wir stellen vor: “Project Things” – Ein offenes Framework für die Anbindung Ihrer Geräte ans Web

Im letzten Jahr haben wir angekündigt, dass Mozilla an einem Framework aus Software und Services arbeitet, das die Kommunikationslücke zwischen vernetzten Geräten schließen kann. Heute freuen wir uns zu berichten, dass ab sofort jeder seinen eigenen IoT-Zugang erstellen kann, mit dem vernetzte Geräte direkt aus dem Web kontrolliert werden können. Wir nennen das Projekt “Things Gateway” oder kurz: “Project Things”.

Wir haben das “Project Things” mit dem Ziel angestoßen, ein dezentrales „Internet der Dinge“ zu schaffen, das Sicherheit, Privatsphäre und Interoperabilität ermöglicht. Seit unserer Ankündigung im letzten Jahr haben wir einen offenen und kooperativen Entwicklungsprozess verfolgt. Um die Grundlagen für diese Zukunftsvision zu schaffen, haben wir uns Unterstützung geholt und eine Gemeinschaft von Herstellern, Testern, Mitwirkenden und Endbenutzern eingebunden.

Mit dem heutigen Launch wird es für jeden, der einen Raspberry Pi besitzt, ein Leichtes, einen eigenen “Things Gateway” einzurichten. Zusätzlich zu den webbasierten Befehlen und Steuerungen zeigt ein neues, experimentelles Feature, wie einfach und zugleich wirkungsvoll es sein kann, sprachbasierte Befehle zu nutzen. Wir glauben, dass dies der natürlichste Weg für Nutzer ist, mit ihrem Smart Home zu interagieren. Der Einstieg ist ganz einfach und wir empfehlen Ihnen, sich dieses Tutorial anzuschauen, um Ihr Zuhause zu vernetzen.

Die Zukunft vernetzter Geräte

IoT-Geräte wurden in den letzten Jahren immer beliebter, doch leider gibt es keinen einheitlich gültigen Standard, der die Kommunikation zwischen vernetzten Geräten regelt. Üblicherweise entwickelt jeder Anbieter seine eigene, hausgemachte Applikation, die nur für die eigene Marke funktioniert. Wenn vernetzte IoT-Geräte weiterhin auf firmeneigenen Lösungen basieren, werden die Kosten dafür hoch sein, während der Markt fragmentiert bleibt und nur langsam wächst. Verbraucher sollten nicht an ein bestimmtes Produkt, eine bestimmte Marke oder Plattform gebunden sein. Dies wird nur dazu führen, dass für etwas so Einfaches wie eine „intelligente Glühbirne“ überhöhte Preise bezahlt werden.

Wir glauben, dass die Zukunft vernetzter Geräte eher dem offenen, frei zugänglichen Internet gleichen sollte. Die Zukunft liegt in der Dezentralisierung: Macht und Kontrolle sollten in den Händen der Menschen liegen, die diese Geräte benutzen. Deshalb setzen wir uns für die Definition offener Standards und Rahmenbedingungen ein.

Ein privates “Internet der Dinge”

Jeder kann sich mit “Things Gateway” ein smartes Zuhause einrichten, zum Beispiel mit Geräten wie dem beliebten Raspberry Pi. Sobald “Things Gateway” installiert ist, führt unsere Software Sie durch den Prozess und zeigt Ihnen, wie Sie Ihr Netzwerk verbinden und Geräte hinzufügen können. Der Setup-Prozess stellt Ihnen eine sichere URL zur Verfügung, mit der Sie von überall auf Ihre angeschlossenen Geräte zugreifen und diese kontrollieren können.

Starke, neue Features

Unser neuestes Release des “Things Gateway” kommt mit einigen neuen Features. Diese beinhalten:

  • die Möglichkeit, das Mikrofon des Computers für die Sprachsteuerung zu nutzen.
  • eine Regel-Engine für die Erstellung von „If this, then that“-Logiken, um die Art und Weise festzulegen, wie Geräte miteinander interagieren.
  • eine Grundriss-Ansicht, um die Platzierung der Geräte in der Wohnung zu planen.
  • Unterstützung zusätzlicher Gerätetypen, wie zum Beispiel Smart Plugs, dimmbare und farbige Leuchten, Multilevel-Schalter und -sensoren sowie deren „virtuelle“ Versionen, falls Sie kein reales Gerät besitzen.
  • ein ganz neues Add-On-System, das neue Protokolle und Geräte unterstützt.
  • ein neues System zur sicheren Autorisierung von Drittanbieteranwendungen (mit OAuth).

Entwickelt für Hacker jedermann

Wenn Sie unsere Fortschritte mit “Project Things” verfolgt haben, werden Sie wissen, dass unser Smart-Home-Projekt bisher nur für diejenigen zugänglich war, die über ein gutes Maß an technischem Wissen verfügen. Mit der heutigen Veröffentlichung erleichtern wir es jedem, ein eigenes “Things Gateway” zur Steuerung der Geräte einzurichten. Wir kümmern uns um die komplizierten Dinge, sodass Sie sich auf die lustigen Sachen konzentrieren können, wie etwa Automatisierung, “If this, then that“-Regeln, das Hinzufügen möglichst vieler Geräte und vieles mehr.

Erste Schritte

Wir haben Ihnen eine Komplettlösung zusammengestellt, in der wir Schritt für Schritt beschreiben, wie Sie Ihr eigenes, privates Smart Home mit einem Raspberry Pi einrichten können. Die gesamte Anleitung dazu finden Sie hier.

Wenn Sie noch Fragen zum “Project Things” haben oder gerne an unserem Projekt mitarbeiten möchten, treten Sie einfach dem #iot Channel auf irc.mozilla.org bei oder entwickeln Sie das Projekt auf GitHub weiter. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben und immer direkt die neusten Nachrichten erhalten möchten, folgen Sie @MozillaIoT auf Twitter.

Weitere Informationen finden Sie auch auf iot.mozilla.org.