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Mozilla vergibt 385.000 US-Dollar an Open-Source-Projekte im Rahmen des MOSS „Mission Partners“ Programms

Über viele Jahre hinweg mussten Menschen mit Sehbeeinträchtigungen und vollständig Erblindete hohe Kosten in Kauf in nehmen, wenn sie mit Windows-basierten Computern online gehen wollten. Die marktführende Software für sogenannte Bildschirmleser kostet weit über 1.000 USD – dieser hohe Preis stellt zweifellos ein erhebliches Hindernis für ein offenes Web dar, das für alle zugänglich sein soll. Aus diesem Grund hat das NVDA Project einen Bildschirmleser auf Open-Source-Basis entwickelt, der kostenlos zum Download verfügbar und somit für jeden nutzbar ist. Auch mit Firefox funktioniert der Reader sehr gut. Damit steht die Arbeit von NVDA in Übereinstimmung mit einem der im Mozilla-Manifest verankerten Prinzipien: „Das Internet ist eine globale und öffentliche Ressource, die offen und zugänglich bleiben muss.“

Aus genau diesem Grund hat Mozilla beschlossen, das Projekt zur Einführung unseres neuen Mozilla Open Source Secure Support (MOSS) „Mission Partners“-Awards mit 15.000 USD zu unterstützen. Hierdurch helfen wir NVDA dabei, auch in Zukunft die Kompatibilität mit Firefox zu gewährleisten. Zudem stärken wir damit eine langfristige Partnerschaft zwischen unseren beiden Organisationen. NVDA ist einer von acht Begünstigten aus den unterschiedlichsten Fach- und Technologie-Bereichen, die wir unterstützen werden. Dazu gehören außerdem:

  • Tor (ein System zur Nutzung eines dezentralen Netzwerks, mit dessen Hilfe anonym und ohne Tracking kommuniziert werden kann): 152.500 USD. Das Preisgeld wird darauf verwendet, die metrics-Infrastruktur des Tor-Netzwerks maßgeblich zu verbessern, sodass Performance und Stabilität des Netzwerks kontrolliert und Verbesserungen vorgenommen werden können, wenn es erforderlich ist.
  • Tails (ein standardmäßig sicheres Live-Betriebssystem, das dabei hilft, die Privatsphäre der Nutzer zu wahren): 77.000 USD. Das Preisgeld wird genutzt, um Reproducible Builds zu implementieren, sodass Dritte unabhängig sicherstellen können, dass eine Tails-ISO-Datei tatsächlich auf Basis des zugehörigen Quellcodes erstellt wurde.
  • Caddy (ein HTTP/2 Web-Server): 50.000 USD. Mithilfe der Prämie werden eine REST-API, Web UI und eine neue Softwaredokumentation hinzugefügt. Server, die verschlüsselte Verbindungen unterstützen, können mit Caddy dadurch leichter mit dem Web verbunden werden.
  • Mio (eine asynchrone I/O-Bibliothek, die in Rust geschrieben wurde): 30.000 USD. Mithilfe dieser finanziellen Unterstützung wird die API-Ergonomie verbessert, was es leichter macht, mit Mio Hochleistungs-Anwendungen in Rust zu erstellen.
  • DNSSEC/DANE Chain Stapling (Standardisierung und Implementierung einer neuen TLS-Erweiterung für den Transport eines serialisierten DNSSEC-Datensatzes): 25.000 USD. Das Preisgeld wird genutzt, um den IETF-Standard fertigzustellen und diesen sowohl nutzer- als auch serverseitig umzusetzen.
  • Godot Engine (eine Hochleistungs-Spiele-Engine für verschiedene Plattformen, die Entwicklungen auch als HTML5-Webanwendung exportieren kann): 20.000 USD. Der Preis wird verwendet, um Unterstützung für WebSocket, WebAssembly und WebGL 2.0 hinzuzufügen.
  • PeARS (ein Peer-to-Peer-Agent für die sogenannte „Reciprocated Search”): 15.500 USD. Die Prämie soll helfen, den derzeit dezentral arbeitenden Teammitglieder öfter persönliche Zusammenarbeit zu ermöglichen und die Software ins Beta-Stadium zu heben.

MOSS ist ein fortlaufendes Programm. Für 2016 steht Mission Partners ein Budget von rund 1,25 Millionen USD zur Verfügung. Deswegen wir uns freuen sehr, in den kommenden Monaten noch weitere Projekte unterstützen zu können. Sowohl für Mission Partners als auch den Foundational Technology-Bereich (für Projekte zur Entwicklung von Software, die Mozilla bereits verwendet) können weiterhin Bewerbungen eingereicht werden.