Ohne Motor kein Vorankommen – das gilt für Autos und Browser gleichermaßen. Umso größer ist unsere Vorfreude über den Launch der aktuellen Firefox-Beta, die dank der neuen Browser-Engine ordentlich Dampf unter der Haube vorweisen kann. Mit der Versionsnummer alleine (in diesem Fall 57) können wir unmöglich zum Ausdruck bringen, wie umfassend die Veränderungen sind und um wieviel schneller der neue Firefox durch sie wird. Deshalb möchten wir die neue Version künftig, ganz ohne Schnörkel und Umschweife, Firefox Quantum nennen.
Ein Blick hinter die Kulissen des schnellsten Firefox aller Zeiten
Vergangenen Oktober haben wir das Project Quantum vorgestellt – unser Ansatz für eine Browser-Engine der nächsten Generation, zugeschnitten auf die Leistungsfähigkeit moderner Computer und gestützt auf Technologie aus unserem Forschungsprojekt Servo. Seitdem ist viel passiert und unser Entwicklerteam hat alles daran gesetzt, Firefox in Sachen Geschwindigkeit richtig einzuheizen.
Bereits im Verlauf dieses Jahres haben wir Firefox kontinuierlich weiterentwickelt, Verbesserungen zugänglich gemacht und dadurch den besten Firefox aller Zeiten geschaffen. Dank Multiprozess-Unterstützung hält Firefox jetzt immer genau die richtige Balance zwischen Geschwindigkeit und Speicherverbrauch. Wegweisende Technologien wie WebAssembly und WebVR erlauben zudem eine fast native Perfomance von Web-Apps auf Desktop-Computern und VR-Headsets. Das Ende der Fahnenstange ist damit für uns aber lange nicht erreicht! Denn im Rahmen von Firefox Quantum werden noch einige weitere Projekte zum Tragen kommen.
Merklich schneller im Netz unterwegs
Mit Quantum macht Firefox einen spürbaren Sprung nach vorn, der Nutzern beim Surfen auf ihren Lieblingsseiten sofort auffallen wird. Der Browser ist allerdings nicht nur gefühlt schneller, sondern bringt auch messbar mehr Tempo.
Mit verlässlichen Daten arbeiten zu können, ist unerlässlich für und so ist uns besonders daran gelegen, die Geschwindigkeit von Firefox Quantum auch belegen zu können. Eine komfortable Möglichkeit, um Browser-Performance einzuschätzen, bietet das Speedometer 2.0 – ein Benchmark-Test, der moderne Web-Applikationen simuliert. Auch wenn die genauen Testergebnisse je nach verwendeter Hardware und Apps leicht variieren können, steht eins fest: Firefox Quantum ist rund doppelt so schnell wie unser Firefox von vor einem Jahr.
Aber wie haben wir es geschafft, Firefox Quantum Tempo zu machen?
In der Vergangenheit hat Firefox üblicherweise auf nur einen Prozessorkern zurückgegriffen. Firefox Quantum dagegen macht sich mehrere Kerne zunutze, wie sie heute üblicherweise in mobilen und Desktop-Geräten verbaut sind, und arbeitet dadurch effizienter. Dank dieses verbesserten Einsatzes von moderner Computer-Hardware wird Firefox Quantum merklich schneller. Um nur ein Beispiel zu nennen: Wir haben einen regelrecht bahnbrechenden Ansatz entwickelt, um Webseiten zu gestalten – eine superschnelle CSS-Engine, die in Rust geschrieben ist (eine Systemprogrammiersprache, die von Mozilla unterstützt wird). Diese neue, in Firefox integrierte CSS-Engine arbeitet besonders schnell und unter Zuhilfenahme mehrerer Prozessorkerne zugleich. Das kann derzeit kein anderer Browser.
Eine weitere Neuerung, die ebenfalls für noch mehr Geschwindigkeit sorgt: Ab sofort hat das gerade aktiv genutzte Tab Vorfahrt. Noch vor den Tabs, die im Hintergrund laufen, wird es geladen. Zusammen mit der Multiprozess-Architektur, aufgrund derer Firefox immer die richtige Geschwindigkeit erbringen kann, sorgt dieses Feature dafür, dass Firefox Quantum oft schneller ist als Chrome, während gleichzeitig rund 30 Prozent weniger RAM benötigt werden.
Darüber hinaus haben wir uns in den vergangenen Monaten auf die Suche nach Fehlern gemacht, die die Surfgeschwindigkeit in Firefox bremsen können, um diese dann gezielt auszumerzen. Bereits 468 Ursachen konnte unser Team inzwischen eliminieren, von kleinen Problemchen bis hin zu größeren Engpässen.
Schneller, flüssiger, moderner: Firefox jetzt im Photon-Design
Benchmarks sind nicht alles. Uns ist es wichtig, dass die Nutzer auch das Gefühl haben, ein gut durchdachtes Produkt zu verwenden, das bei Bedarf zu absoluter Hochleistung fähig ist. Um all die Verbesserungen unter der Firefox-Haube auch angemessen nach außen zu tragen, haben wir die Nutzeroberfläche von Firefox im Rahmen unseres Projekts Photon komplett überarbeitet. Zusammen mit den Kollegen, die sich mit Nutzerforschung befassen, hat sich unser talentiertes Designerteam die Nutzererfahrung in Browsern näher angesehen und untersucht, in welchen Fällen User das Gefühl haben, auf ihren Browser warten zu müssen.
Mit dem neuen Design macht Firefox einen weiteren richtungsweisenden Sprung nach vorne und etabliert eine Nutzeroberfläche, die den heutigen hochauflösenden Bildschirmen Rechnung trägt und einem Publikum entgegenkommt, das so hochkonzentriert Aufgaben am Computer erledigt wie kein anderes zuvor. Wir sind überzeugt davon, dass Firefox Quantum die Nutzer mit seinem neuen, moderneren Design begeistern wird – schließlich sorgt Photon dafür, dass die Nutzerbedürfnisse wirklich im Mittelpunkt stehen. Denn Photon sieht nicht nur super aus, es ist auch smarter. Wird Firefox Quantum beispielsweise auf einem Windows-PC mit Touchscreen verwendet, variiert die Menügröße in Abhängigkeit davon, ob eine Maus oder die Touch-Funktion verwendet wird.
Praktischer Minimalismus ist für Photon das zentrale Stichwort. Neben schicken quadratischen Tabs bringt das neue Design flüssige Animationen sowie eine Bibliothek mit sich, die schnellen Zugriff auf alle Arten von gespeicherten Dinge erlaubt, wie etwa Lesezeichen, Pocket, die Chronik, Downloads, Tabs und Screenshots. Und es ist optimal auf alle aktuellen Betriebssysteme zugeschnitten, egal ob per Maus oder Touchscreen gesteuert, von Windows 10 über macOS High Sierra und Android Oreo bis hin zu iOS 11.
Ganz easy Inhalte für später speichern – dank integriertem Pocket-Zugriff
In Firefox Quantum verbessern wir auch die Integration von Pocket, dem Read-It-Later-Dienst, den Mozilla Anfang des Jahres übernommen hat. Wenn Nutzer ein neues Tab öffnen, werden ihnen von Pocket-Usern empfohlene Webseiten angezeigt, die derzeit im Trend liegen, sowie ihre eigenen favorisierten Seiten. Mit nur einem Klick und direkt aus der Adressleiste heraus können interessante Inhalte in Pocket gespeichert werden. Die Pocket-App für iOS und Android gibt außerdem Offline-Zugriff auf gespeicherte Stories – jederzeit, überall.
Jetzt die Beta-Version testen!
Am 14. November ist es offiziell soweit – dann erhalten Firefox-Nutzer automatisch ein Update auf Firefox Quantum. Wer es nicht abwarten kann und immer auf dem allerneusten Stand sein möchte, kann jetzt bereits die Beta-Version für Desktop, Android und iOS ausprobieren. Entwicklern steht zudem eine Developer Edition mit brandneuen Tools für all diejenigen, die das Web mitgestalten möchten, zur Verfügung.
Firefox hat sich in den vergangenen Jahren deutlich weiterentwickelt und es steht noch so viel mehr auf dem Plan. Weiterführende Informationen zur Veröffentlichung von Firefox Quantum im November finden Sie hier – und natürlich halten wir Sie auch an dieser Stelle weiterhin auf dem Laufenden.
Wir freuen uns sehr, Firefox Quantum für unsere Beta-User zur Verfügung zu stellen und hoffen auf viele Tester!