Aus Liebe zum Web

Von Lindsey Shepard.

Es ist einiges los da draußen. Jeden Tag – ja, jede Minute – werden wir mit aufsehenerregenden Headlines überschwemmt. Man könnte beinahe einen Vollzeitjob daraus machen, Memes, Newsfeed-Input und Videos einfach nur nach spaßig, interessant oder nützlich zu ordnen und von dem zu trennen, was nicht gebraucht wird. Es ist schwer zu erkennen, was Aufmerksamkeit verdient und worauf es sich lohnt, Energie zu verwenden. Bei so viel Lärm, Chaos und Entzweiung scheint es, dass wir alle eines gemeinsam haben: Wir verlassen uns auf das Internet, um uns bei all dem, was in der Welt und in unseren Leben geschieht, zurechtzufinden.

Aber das Internet funktioniert nicht so, wie es sollte.

Damit meine ich nicht, ob Sie ein WLAN-Signal finden oder das Web nutzen können, um etwas für die Arbeit oder Schule zu erledigen – in dieser Hinsicht leistet das Internet für die meisten von uns einen tollen Job. Es verbindet Milliarden von Menschen rund um die Welt jeden Tag. Was ich meine, ist die Magie des Internets. Diese wunderbare digitale Welt hat sich zu einem Ort entwickelt, der voller Falschinformationen, Korruption und Gier ist. Und in den vergangenen Jahren haben wir beobachten müssen, wie Big Tech, Regierungen und fragwürdige Akteure immer dominanter, dreister und gefährlicher wurden. Das ist ein wirklicher Missstand, denn es gibt nach wie vor so viel zu tun und auch zu feiern in dieser magischen Online-Welt. Ob es die Freude am Absurden ist – ein Hoch auf Katzenvideos – oder ob es darum geht, sich mit äußerst kritischen Dingen zu befassen, wie dem Kampf gegen eine globale Pandemie: Wir alle brauchen ein Internet, in dem der Mensch an erster Stelle steht. Nicht der Profit.

Deshalb ist es genau jetzt an der Zeit, Alarm zu schlagen.

Das Internet, das wir so gut kennen und lieben, ist abgefcked.

Deshalb müssen wir es wieder in Ordnung bringen.

Wir möchten Sie dazu aufrufen, daran mitzuwirken. Starten wir gemeinsam eine Bewegung, deren Ziel es ist, ein besseres Internet zu schaffen.

Es ist an der Zeit, uns die Kontrolle zurückholen. Von denen, die unsere Privatsphäre mit Füßen treten, um uns Dinge zu verkaufen, die wir gar nicht brauchen. Es ist an der Zeit, Unternehmen wie Facebook und YouTube davon abzuhalten, weiterhin zur desaströsen Verbreitung von Falschinformationen und politischer Manipulation beizutragen. Und es ist an der Zeit, wieder selbst darüber zu bestimmen, was wir online tun und sehen, anstatt zuzulassen, dass Algorithmen uns mit dem füttern, was sie für richtig befinden.

Der Name Mozilla sagt Ihnen vielleicht nichts. Womöglich kennen Sie aber Firefox. Wir kämpfen schon seit fast 20 Jahren für ein besseres Internet. Wir sind eine Organisation, hinter der ein Non-Profit steht, und widmen uns ausschließlich dem Schutz des Internets. Unsere Produkte, wie etwa der Firefox-Browser, sind so konzipiert, dass Ihre Privatsphäre im Mittelpunkt steht. Wir zeigen, dass es durchaus möglich ist, als Tech-Unternehmen moralisch zu handeln und daran zu arbeiten, das Internet zu einem besseren Ort für alle zu machen. Für uns zählen die Menschen, nicht der Profit.

Diesen Kampf können wir allerdings nicht alleine führen. Big Tech ist einfach zu groß geworden. Deshalb brauchen wir Sie. Wir brauchen Menschen, die Verständnis dafür und Interesse daran haben, Teil von etwas Größerem zu sein. Menschen, die das Internet lieben und all das Magische, das es zu bieten hat, schätzen. Menschen, die ein Unternehmen unterstützen möchten, das auf ihrer Seite ist.

Uns ist bewusst, dass es mehr braucht als nur provokante Äußerungen, um all dies zu verwirklichen. Deshalb sind das Herzstück dieser Kampagne ganz konkrete Vorschläge, wie jede*r dazu beitragen kann, das Internet zum Besseren zu verändern. Genau darum geht es: zusammenzuarbeiten, um das Internet zu “unfcken” und zum Positiven zu verändern.

Für den Anfang geben wir Ihnen fünf konkrete, leicht teilbare Wege an die Hand, um das zurückzugewinnen, das Ihnen am Online-Leben gefällt und zugleich das auszusortieren, auf das Sie verzichten können:

  1. Unfck Social Media: Halten Sie mit dem Facebook Container Facebook und Instagram davon ab, Ihnen durchs Internet zu folgen – das ist nämlich selbst dann möglich, wenn Sie gar keinen Facebook-Account haben.
  2. Unfck Desinformation: Falschinformationen sind online präsent wie nie. Mit den richtigen Tipps ist es allerdings ganz einfach, sie zu durchschauen und nicht auf sie reinzufallen. Hier lesen Sie wie.
  3. Unfck Hate Speech: In der Folge “Hass im Web” des preisgekrönten Firefox Podcasts aweb haben wir mit Experten über Hassrede und die Folgen sowie über Möglichkeiten, Betroffene zu unterstützen, gesprochen. Etwas freundlicher wird Ihr Newsfeed zudem mit dem Firefox Browser-Add-on “Aus B!tch mach Heldin”.
  4. Netflix & Change: Schauen Sie sich das Dokudrama “Das Dilemma mit den sozialen Medien” an und lesen Sie auch unsere weiterführenden Lese-Empfehlungen von vielfältigen Experten, die nicht Teil der Doku sind.
  5. Seien Sie Teil des Unfck-Effekts: Teilen Sie uns und der Welt per Twitter mit, was Sie am Internet stört und was dringend geändert werden muss. Je mehr wir darüber sprechen, desto größer ist der Unfck-Effekt.

Wir werden diese Liste regelmäßig mit neuen, brandaktuellen Vorschlägen aktualisieren. Schauen Sie also gern immer wieder vorbei und setzen vielleicht sogar ein Lesezeichen für die Firefox Unfck the Internet-Seite in Ihrem Browser.

Nun müssen auf all diese Worte auch Taten folgen: Teilen Sie das, was Sie hier gelesen haben, und die Kampagnen-Seite mit Ihrem Freundeskreis, Ihrer Familie, Ihren Kolleg*innen. Zeigen Sie der Welt, dass Sie sich dazu entschieden haben, Ihre Werte auch zugunsten des Internets zu vertreten und bitten Sie sie, dasselbe zu tun.

Es ist an der Zeit, das Internet zu unfcken. Für unsere Kinder, für die Gesellschaft, für unsere Zukunft. Und für die Katzen.